Mo  5 I 2015   Baarburg   10:45

Die Sonne scheint, es ist aber immer noch unter Null, der Boden gefroren nach der Frostnacht.

Von den 30 Zentimeter Schnee von Neujahr hat eine Wärmeeinbruch mit starkem Regen in der Nacht auf gestern alles bis auf einige harsch gefrorene Reste wieder zum Verschwinden gebracht.

2014 haben sich 22 Finder ins Logbuch eingetragen.

1   2175

Vor dem Unterstand steht der Rest eines geschmolzenen Schneemanns.

Mit dem ersten Strich im Jahr 2015 beginne ich das 29. Jahr meiner Beobachtungen & Aufzeichnungen auf der Baarburg.

Als Motto für dieses Jahr ein Zitat aus dem neuen Roman Gerhard Roths, eines meiner Lieblingsautoren:

Die Suche nach einer Poesie, die sich aus den Erscheinungen der Natur entwickelt: aus ihren geheimen und sichtbaren Anziehungskräften, aus ihrer Schönheit und Abgründigkeit, aus ihren heiligen Verwandlungen und ihren Grausamkeiten, aus den Tier- und Pflanzenträumen, dem Nirwana in den Steinen und den musikalischen Schwingungen der Kristalle, dem flüssigen Körper des Wassers und den unsichtbaren Energien der Luft, aus der Zauberkraft der Erde und der Unheimlichkeit des Feuers und nicht zuletzt aus dem komplizierten Spiel der Atome, die eine Welt für sich sind.
(Gerhard Roth: Grundriss eines Rätsels, Frankfurt 2014, S. 210)

 

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Do  15 I 2015   Baarburg  10:45

Es ist föhnig, die Sonne drückt durch Schleierwolken. Morgen soll eine Kaltfront wieder Schnee bis in die Niederungen bringen.

Am Waldrand singt ein Vogel eine komplexe Melodie. Unerwartet zu dieser Jahreszeit. Später höre ich denselben Vogel auch auf dem Plateau.

Eine Tierspur auf dem feuchten Waldboden muss von einer grossen Katze sein. Von einem Luchs?

  2176

 

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So  18 I 2015  Baarburg mit Irena   12:30

Gestern hat es auf dem Plateau etwa 10 cm nass geschneit. Über Nacht ist der Schnee gefroren. Er lastet schwer auf den Ästen.

Im Schnee viele Fuchsspuren. Nicht nur Trittsiegel auf dem Boden, sondern auch Urinmarkierungen an Baumstümpfen & Brombeerranken.

3   2177

Auf einer der Aussichtsbänke sitzt ein Mann, der die Baarburg seit Jahren ebenfalls regelmässig besucht. Er zündet sich eine Tabakspfeife an & geniesst die Aussicht in die Winterlandschaft. Wir unterhalten uns kurz über die schöne Winterstimmung, Tierspuren & den Nebel & wünschen uns einen weiterhin schönen Tag.

 

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So  25 I 2015   Baarburg   11:00

In der Nacht auf heute hat es etwa 10 cm geschneit.

Im Schnee Spuren von Reh & Fuchs. An einigen Orten haben Rehe Eibennadeln oder Brombeerblätter gefressen. Winterfutter.

4   2178

Den Spuren kann ich entnehmen, dass heute bereits ein Mann mit Hund das Hochplateau begangen hat. Eine Frau ist beinahe hochgestiegen & hat dann kehrt gemacht. Am Sockel hat es auf dem Rückweg verschiedene Spuren von Schneespaziergängern.

Ich fühle mich heute müde & abgeschlagen. Zuhause merke ich, dass ich meinen Wohnungsschlüssel verloren habe. Vermutlich ist es geschehen, als ich vor der Rückfahrt den Autoschlüssel aus dem Hosensack nahm. Ich bin aber zu träge, um sogleich 40 Kilometer zurückzufahren & ihn zu suchen. - Am anderen Morgen habe ich Fieber & starke Gliederschmerzen. Der Beginn einer Grippe, wie sich herausstellen wird. Ich mache mich aber trotzdem mit Irena auf den Weg, den Schlüssel zu suchen. Und wirklich, als wir beim Parkplatz beim Baarburgrank die Suche schon aufgeben wollen, findet Irena den Schlüssel auf dem Boden,im Eis eingeschlossen. Zum Glück haben wir im Auto einen Hammer, mit dem wir die Eisschicht zertrümmern und den Schlüssel bergen können.

 

 

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Mi 4 II 2015   Baarburg   10:30

Es ist frostig & hat bis 40 cm Schnee. Mit einer kräftigen Bise empfindet man die 2 Grad minus als schneidend kalt.

Spuren von Fuchs, Reh, Dachs & erstaunlicherweise Gemse. Dlese Alpenspezies hält sich normalerweise nicht hier am Rand des Mittellands auf. Vor etwa zwei Jahren hatte es aber schon mal einige Monate ein Gemspaar auf der Baarburg. Die meisten Spuren sind stark verwittert. Dle Gemsspuren noch die frischesten. Auf dem ganzen Umgang sehe ich weder Mensch noch Tier & höre auch keinen Vogel bis auf einmal das Schreien eines Milans weit oben.

5   2179

Auf der Bank vor dem Unterstand hat jemand mit Eiszapfen das Wort

AMA

gebildet. (Lateinisch für „liebe!“)

Im Inneren liegen in einer Ecke sauber verpackt in Taschen & Plastiksäcken Feuerholz, ein schwarz gebrannter Kochkessel, Essgeschirr aus farbigem Plastik, zwei farbige Sitzkissen aus Schaumstoff. An der Wand hängen ein roter Blasebalg & ein grosser Bogen weisses Papier mit der Aufschrift

Winterwald-
material!

An der Wand gegenüber ein hellgrüngoldener Mistelzweig.

Beim Sitzen vor dem Unterstand bin ich froh um eines der beiden Sitzkissen.

 

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Mi 11 II 2015   Baarburg  mit Irena   11:45

Die Baarburg steckt in einer tiefen Hochnebeldecke. Die Sonne drückt als helle Scheibe durch den Nebel. Es ist kalt & der Schnee ist harsch gefroren.

Die Geocache-Schachtel ist zum ersten Mal dieses Jahr gefunden worden.

Krabbler war auch hier. (8.2.15)

Im Unterstand ist das Winterwaldmaterial weg. Ein kleiner Ast auf dem Boden ist mit violetter Wolle verziert. Eine Plasticflasche ist halb mit Eis gefüllt.

  2180

Wenn über Tage & Wochen hinweg Schnee liegt, sieht man, wie die Natur sich ständig häutet & schält. Tannnnadeln, kleine Ästchen & Zweige, Rinde, vertrocknete Blätter & Moos liegen auf dem weissen Waldboden & werden nach dem Tauen den Humus anreichern.

Schliesslich kann sich die Sonne durchsetzen & sie bringt den Wald zum Leuchten.

 

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So 22 II 2015   Baarburg mit Irena   11:45

Über Nacht hat es etwa 20 cm geschneit. Die Sonne setzt sich mehr & mehr durch & der nasse Schnee fällt in grossen Tropfen aus den Baumkronen. Manchmal löst ein Windstoss einen kleinen Regenschauer aus.

7   2181

Wie wir das Plateau verlassen, kommt uns der Mann in mittleren Jahren entgegen, dem ich in letzter Zeit an Sonntagen oft auf der Baarburg begegne. Als Schutz gegen den Schneeregen von den Ästen & Zweigen trägt er einen Filzhut mit einer kleinen farbigen Vogelfeder.

 

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So   1 III 2015   Baarburg   mit Irena   12:15

Es liegt noch erstaunlich viel nasser Schnee auf dem Boden. Der Aufstieg ist rutschig. Aber man hört schon viel Vogelgesang.

Es beginnt zu regnen & verstärkt sich kurz zu einem kleinen Wolkenbruch, hört dann aber bald wieder auf. Auf dem Rückweg drückt sogar mal kurz die Sonne durch.

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Der tauende Schnee tropft vom schrägen Wellblechdach des Unterstands.

Zugerberg unter Schneedecke. Aufhellungen über dem Rossberg. Einzelne Nebelschwaden streichen um die Berge. (Irena)

Am Südhang spriesst zwischen Schneeflecken bereits der erste Bärlauch.

 

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So  9 III 2015    Baarburg mit Irena   11:15

Die Sonne scheint aus blauem Himmel. Im Wald hat es noch viele Schneereste.

9   2183

Ein Mann sitzt auf einer derAussichtsbänke beim Unterstand, trinkt aus einer Wasserflasche, packt & verabschiedet sich.

Die Sonne wärmt wohlig beim Unterstand. Der Zugerberg ist noch immer ganz weiss - trotz Märzensonne seit Freitag. An geschützten Stellen ist der Frühling schon da. (Irena)

Irena zeichnet mich von hinten, wie ich vom Plateaurand aus zum verschneiten Zugerberg & in die Alpen blicke.

Auf dem Plateau & am Südhang blüht der Huflattich. Wir pflücken Bärlauch.

 

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Fr  13 III 2015   Baarburg   10:45

Die Sonne scheint, es weht eine kühle Bise, in schattigen Mulden hat es noch Reste von Schnee.

An der Meditationseiche hämmert ein Specht.

Die Bise wird heftiger & ich bin froh um meine gefütterte Jacke. Am besonnten Windschatten vor dem Unterstand geht es dann aber gut ohne.

10   2184

Eine Spur auf der feuchten Erde weist wieder auf einen Luchs hin.Sie ist auffallend rund & markant grösser als die eines Fuchses, die zudem eher oval ist. Ich habe zwar noch nie von Luchssichtungen in dieser Region gehört, aber da sich Luchse in der Schweiz zunehmend verbreiten & zudem grosse Strecken zurücklegen können, wären Luchse hier am Rand der Voralpen nicht unmöglich. (Zuhause sehe ich dann aber im Internet, dass es eventuell auch die Spur eines grossen Hundes sein könnte.)

 

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Mi  18 III 2015   Baarburg   10:45

Strahlender Frühlingssonne, lebhafter Vogelgesang.

Der Viereckwall aus jungen Buchen, die letzten Herbst geschnitten wurden, ergänze ich nun fortlaufend mit weiteren herumliegenden dünnen Buchen sowie zusätzlichen Zweigen & Ästen, die nach & nach frisch anfallen. Der Wall ist beinahe unsichtbar braun vor dem braunen Waldboden. In den nächsten Wochen möchte ich beobachten, wie er mit zunehmendem Ergrünen des Waldes mit hellem Grün gefüllt & eingefasst wird. Ob die dünnen Buchenstümpfe überhaupt ausschlagen? Was sonst noch Grünes wächst aus dem Braun heraus.

Wie ich obige Zeilen in mein Notizbuch schreibe, kommt eine junge Frau mit kurzen Haaren & einem offenen freundlichen Gesicht hinzu & wundert sich, hier jemanden anzutreffen. Ob hier der offizielle Weg sei. Es sei eher ein Trampelpfad, aber auf älteren Karten eingezeichnet, kann ich sagen. Sie orientiere sich mit GPS, der Pfad verlaufe aber nicht immer so, wie angegeben. Wir wünschen uns gegenseitig einen schönen Tag.

In der Geocache-Schachtel in der Felsenhöhle hat es zwei neue Einträge.

Am 14.2.2015

Bei unserer Valentinstag-Wanderung
gefunden. Vielen Dank für den
Ausflug!
Perrepto + Maus

& heute

Taiswald

Das muss die junge Frau sein, der ich eben begegnet bin.

11   2185

 

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So  22 III 2015   Baarburg   11:00

Nach 24 Stunden Regen hat es vor etwa drei Stunden aufgehört. Der Himmel ist grau. Eine heftige Bise rauscht durch die Baumkronen.

Wie ich das Plateau erreiche, sehe ich Reihen von farbigen Rucksäcken & Gruppen von Jugendlichen. Ein kleiner weisser Lastwagen wird beladen. Eine Putzkolonne inspiziert den Waldboden. Die Jugendlichen haben offensichtlich trotz dem Regen hier übernachtet.

Ich habe den Fotoapparat zu Hause vergessen.

Ausser einem Stapel Äste, der langsam zu einer Art Skulptur wurde & fast vollständig weggeräumt ist — wohl als Feuerholz, sind zu meiner Erleichterung alle meine Strukturen unbehelligt geblieben.

12   2186

In der Nähe des Unterstands liegt ein weisser Ballon ohne Schnur & ohne Karte. Die meisten im Wald gefundenen Ballone sind bei einem Ballonflug-Wettbewerb anlässlich eines Festes oder Jubiläums fliegen gelassen worden. Einmal habe ich auf der Baarburg einen Ballon mit Karte aus dem Elsass gefunden.

Von der anderen Seite des Plateaus höre ich rhythmische Sprechchöre der aufbrechenden Jugendgruppe. Fast etwas unheimlich.

Ich hebe einen Stein auf, der mir wegen seiner runden Form auffällt. Zuhause gewaschen erweist er sich als natürliches Schmuckstück.

Anstelle des Selbstporträts auf der Bank vor dem Unterstand fotografiere ich mich heute zuhause neben der frühesten einigermassen naturgetreuen Darstellung der Baarburg aus dem Jahr 1706, einer Radierung von Johann Melchior Füssli.

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Sa  28 III 2015   Baarburg   11:00

Ein strahlender Frühlingstag. Es ist kühl mit auffrischendem Westwind.

Ich arbeite heute intensiv an einigen „Strukturen“, bessere Winterschäden aus, die durch Schneedruck oder Tiere entstanden sind.

Solche Strukturen sind eine Art Ausdruck des jeweiligen Standorts. Zuerst häufe ich planlos Material der direkten Umgebung auf, gefallene Äste & Zweige, Zapfen, Überbleibsel von Forstarbeiten. Mit der Zeit entstehen vage Umrisse, die ich zunehmend betone. Schliesslich gestalte ich zunehmend die Oberfläche mit wechselnden Materialien, die im Lauf der Jahreszeiten auf dem bewaldeten Bergplateau anfallen. Je nach Muster der Oberfläche entferne ich gefallene Blätter oder belasse sie dort.

Mit der Zeit entsteht eine Art abstraktes Bild, das sich fortlaufend verändert & verfeinert.
Manchmal wird es von Tieren gestört oder verändert, manchmal von Menschen ergänzt, beschädigt oder zerstört.

13   2187

Vom Bergsockel herauf höre ich das „Bellen“ eines Rehbocks.

Seit einigen Wochen hängt an der Innenwand des Unterstands an einem Nagel ein handgeschnitzter Stock,den ich heute zum ersten Mal näher inspiziere. Er hat exakt die richtige Länge für mich & liegt mir sehr gut in der Hand. Nach einigem Zögern nehme ich den Stock mit: Als Ersatz oder zeitweiligen Stellvertreter für meinen Rosenholz-Spazierstock. Wer ihn hier gelassen hat, scheint ihn nicht zu vermissen.

Auf der Sockelstrasse liegt eine graugrüne Cigarrenbinde

JOYA DE NICARAGUA
HAND MADE
CLÀSICO

 

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Ostermontag  6 IV 2015   Baarburg  mit Irena   11:00

Blauer Himmel, Sonne, intensive Farben. Vielfältiger Vogelgesang,

Wie wir uns am Parkplatz gegen Zeckenbisse eingesprayed haben & uns auf den Weg auf die Baarburg machen, fragt mich grüssend eine sympathische Frau in unserem Alter, ob ich Herr Stefani sei. Sie sei in den letzten Tagen zufällig auf meinen Blog gestossen. Sie wohne im schönen Riegelhaus unter dem Baaburg-Rank. In einer Regennacht habe hier eine grosse Verkehrskontrolle der Polizei stattgefunden & bei ihren Nachforschungen im Internet habe sie den Blog gefunden.

Die Geocache-Schachtel in der Höhle unter dem Plateaurand ist gestern wieder gefunden worden:

Pilatus Dragon
Frohe Ostern!

14   2188

Bei den Haselstauden spriessen erste Blattspitzen, ebenso beim Holunder. Sonst noch Wintergeäst. Die Buchenknospen scheinen teilweise etwas dicker & sie glänzen im hellen Licht. Guido ergänzt heute in ruhiger Beschaulichkeit einige Aststrukturen, während ich die wärmende Sonne an allerlei Plätzen geniesse. (Irena)

Der Waldboden wird zunehmend grün. Veilchen, Pestwurz, Akelei, Buschwindröschen & Immergrün blühen. Zwischen dem Bärlauch spriesst neues Gras. Es ist ein Genuss, ins frische Grün zu schauen.

Ein Specht hämmert an einen Stamm. Die Frühlingsstürme der letzten Wochen haben viele Äste & Zweige heruntergerissen.
Schleierwolken ziehen auf & es weht eine kühle Bise.

Genau vor einem Jahr, beim 2132. Umgang am 6 IV 2014 haben sich die ersten Buchenblätter geöffnet. Dieses Jahr ist es wohl noch eine Zeitlang nicht so weit.

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So  12 IV 2015   Baarburg   mit Irena   11:45

Blauer Himmel mit einigen Schleierwolken. Es ist sehr warm.

Auf der Baarburg eine laute Jugendgruppe, die hier übernachtet hat. Die Jugendlichen verteilen sich auf ein Zeichen in alle Himmelsrichtungen. Ab & zu wird eine Zeit bekanntgegeben. Noch 15 Minuten. Später wird fertig gepackt & aufgebrochen.

Die Geocache-Schachtel in der Felshöhle ist gestern & bereits auch heute wieder gefunden worden.

11.4.15
Der war auf meiner Biketour gar nicht geplant.Aber nach der wilden Kraxelei beim NoMatulag(?) lag der noch auf dem Weg. Ein Abstecher, der sich gelohnt hat. TFm
Finkenmann

12.4.15
Wow, welch Versteck:-)
Genial und schön abseits aller Muggels.
War gut zu finden. Tausend Dank.
Adlerhorst

Während ich die obigen Sätze schreibe, kriecht eine Zecke über das weisse Notizbuchblatt.

15  2189

Auf dem Aussichtsbänkli mit Blick auf Rigi und Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Vordergrund saftiges Hellgrün, die Berge präsentieren sich mit zunehmender Ferne von blaugrün über blaugrau zu weiss-graublau. Der Wald ist um den Unterstand ein Klangraum für viele Vogelstimmen. (Irena)

Zum wohl letzten Mal Bärlauch sammeln heute. Die Blütenknospen sind schon prall & werden sich bald öffnen. Dann sind die Blätter zunehmend ledrig & wenig bekömmlich.

Die ersten Buchenknospen öffnen sich - eine Woche später als letztes Jahr. Für mich einer der schönsten Momente des Jahres. Noch schöner wird es in einer Woche sein. Wenn die frischen hellgrünen weichen Buchenblätter im Frühlingswind flattern & dem Wald Farbe verleihen.

 

 

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So  19 IV 2015  Baarburg mit Irena   11:30

Schon auf dem kurzen Stück zwischen Parkplatz & Steilaufstieg begegnen wir drei spazierenden Paaren.


Schönes Frühlingswetter. Das durch den Wald Gehen ist zum Teil wie ein Waten in weichem hellem Buchengrün. Die schönste Zeit des Jahres. Als dunkler Kontrast dazu ein letzten Herbst rot gefärbtes Brombeerblatt.

16   2190

Der Aufstieg machte Hitze, danach wieder ein kühlendes Windchen; ein sehr starker Wechsel zwischen Windstille und Luftzug. (Irena)

 

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So  26 IV 2015   Baarburg   mit Irena   11:30

In der Nacht hat es geregnet. Der Waldboden ist feucht & dunkel. Wechselnd bewölkt, etwas Sonne.

Da der schmale Pfad am Rand des Plateaus zum Teil durch frisch belaubtes Buchenunterholz führt, sind unsere Kleider bald nass.

Gestern hat wieder jemand die Geocache-Schachtel in der Felshöhe gefunden

25.04.2015 PFTC
15:36
ursbbuehler
eine der geilsten Locations
Danke

17   2191

Ich legen einige Sandsteine vom Luzerner Homberg, einige weisse Kalksteine aus einem Wald im Neuenburger Jura in der Nähe von Montézillon & zwei beige Steine, mit feinen braunen Streifen, die mir Peter Hauser aus Wildhaus gebracht hat, auf das Steinmosaik auf dem Iglu.

Irena pflückt den letzten Bärlauch dieses Jahres an einem schattigen Ort, wo sich eben die letzten Blüten öffnen.

Ich finde im Unterholz neben der Waldstrasse die Reste eines roten Ballons mit einer angebundenen weissen Karte

ich wünsch dir ales gute     ADRIAN

von Langnau im Emmental. Luftlinie etwa 75 Kilometer von der Baarburg entfernt. Aber mit dem etwa 1’000 Meter hohen Napf dazwischen.

 

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Mi  5 V 2015   Baarburg  mit Konrad    12:00

Konrad stammt aus Süddeutschland & lebt in Spanien. In jungen Jahren hat er Medizinelektronik entwickelt & dann erfolgreich vermarktet. Wie auch ich meditiert er seit vielen Jahren regelmässig & ist an Wahrnehmungveränderungen interessiert. Er ist in der Schweiz auf der Rückreise nach Spanien anschliessend an eine Woche mit holotropem Atmen (nach Stanislav Grof) im Schwarzwald.

Da es in den letzten Tagen stark geregnet hat, was an verschiedenen Orten in der Schweiz zu Überschwemmungen & Erdrutschen geführt hat, ist auch der Steilaufstieg so rutschig, dass wir den Umweg hinauf zum Plateau über die Waldstrasse machen.

Vor einer Stunde hat es noch geregnet, jetzt drückt schon bald die Sonne durch die Wolken. Die Farben sind intensiv, der Wald ist wie frisch gewaschen.

Wir holen die Geocache-Schachtel aus der Felsenhöhle & Konrad trägt sich ins Logbuch mit folgenden Worten ein:

6.5.2015
Bobastro aus Mijas (Malaga)
war auch hier.

Zur Baummeditation sucht sich Konrad eine grosse Buche aus, ich meditiere bei der alten Eiche.

18   2192

Konrad legt einen kleinen Mondstein auf den weissen Kern des Iglus & einige Olivensteine aus Kalamata & Südspanien an den Rand des Steinmosaiks.

 

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Konrad stellt seine Digitalkamera auf einen der Steine im Zentrum des Plateaus & macht ein Video der Baumkronen, um den reichen Vogelgesang um uns herum aufzunehmen.

Ich habe Konrad gebeten, vier Bilder des Baarburg-Umgangs auszuwählen, die seinen Eindruck dieses Orts zusammenfassen:

IMG 9352

IMG 9345

IMG 9344

IMG 9363

 

 

Di  12 V 2015   Baarburg   10:30

Es ist heiss, der Himmel wolkenlos; am Nachmittag soll es 27 Grad werden.

Der Wald sieht staubig aus. Besonders auf dunklen Flächen sieht man die pudrig hellgrünen Pollen der Bäume.

Die Geocache-Schachtel ist wieder von einigen gefunden worden:


10.5.2015
diplomatworld + steeldrivinman
What a wonderful cache!!!
Thanks! :-)


10.5.2015 CousRick,
Trotz Muttertag in die Ächte!
(zum Teil schwer entzifferbar)

11.5.2015 meisifeler
Immer wieder schön hier

Mit dem Blätterdickicht ist der Wald wieder gefährlich geworden. Eine Zecke krabbelt über mein Hosenbein.

Die markant unterschiedlichen Schattierungen von Hellgrün der frisch geöffneten Blätter vor einem Monat werden nun dunkler & einander ähnlich.

Gänge des Borkenkäfers: Heilige Schriften (Gerhard Roth: Grundriss eines Rätsels. 2014 
S. 503,

19   2193

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So  17 V 2015   Baarburg   mit Irena   12:00

Es ist bewölkt & eher kühl, der Waldboden ist noch feucht vom starken Regen der letzten Woche.

Ein neuer Eintrag in der Geocache-Schachtel.

14.5.15
sStubis + DominikDachs 2000

Über dem Höhleneingang hat jemand mit der Axt ein gut handgrosses Stück Rinde einer abgestorbenen Birke weggeschlagen, das nun am Boden liegt. Der helle Fleck auf dem dunklen Stamm sieht aus wie eine Markierung.
Der schmale Pfad hinunter zum Höhleneingang ist weiss gesprenkelt von Blütenblättern einer Stechpalme.

20   2194

Für Irena ist es heute der 333. Baarburg-Umgang.

Während den bald 30 Jahren, in denen ich die Baarburg regelmässig besuche, habe ich hier viermal Morcheln gefunden - jedes Mal an einem anderen Ort. Dieses Jahr sind die Verhältnisse mit dem feuchtwarmen Wetter optimal für Pilze, aber Morcheln hat es keine!

Die südliche Sockelstrasse ist mit einem kleinen Bagger, der immer noch am Strassenrand steht, auf beiden Seiten etwa einen Meter verbreitert worden. Die Waldstrasse ist nun so breit, dass sich zwei Lastwagen kreuzen können. Absolut unnötig auf dieser durch eine Schranke gesperrten Waldstrasse.
Unter dem Rutschhang, wo bei jedem Starkregen lehmige Erde ausgewaschen wird, ist der Auffanggraben frisch ausgehoben worden.

Am Wegrand blüht Salomonssiegel.

 

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So  24 V 2015  mit Thomas Murer    10:30

Es ist bewölkt & eher kühl. Während dem Umgang setzt sich dann aber die Sonne durch & es wird schnell wärmer.

Durch das Blätterdickicht hört man Jugendliche schreien & rufen. Wohl ein Pfingstlager der Pfadfinder. Kurz bevor wir die Waldstrasse auf dem Plateau kreuzen, marschiert eine Gruppe hinunter ins Tal.

21   2195

Thomas erzählt, dass sein Sohn, der eben sein Mathematikstudium abgeschlossen hat, als Jugendlicher die Zahl Pi bis auf hundert Stellen nach dem Komma auswendig wusste.

Beim Lagerplatz gruppiert sich ein Halbkreis von spitzen Zelten um ein grosses Partyzelt mit Vordach. Am Rand ein Anhänger, beladen mit einem Wassertank. Zwei Stapel Plastic- & Metallstühle. Ein grosses Transparent mit der Aufschrift Pfadi Allenwinden (ein Dorf gegenüber der Baarburg am Hang des Zugerbergs).

Beim Zurückgehen auf der Sockelstrasse kommt uns die marschierende Gruppe entgegen. Niemand in Uniform, aber einige mit bemalten Gesichtern.

Zuhause entdecke ich oberhalb des Fussknöchels eine Zecke, die sich wohl eben erst festgebissen hat & sich - ohne Spuren zu hinterlassen - entfernen lässt.

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                                                                                                                                         Bild Thomas Murer

 

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So  31 V 2015    Baarburg   11:00

Ein schöner Sommertag. Leichte Bise. Der Holunder blüht.

Im Geocache-Logbuch ein neuer Eintrag - vom Pfingstsonntag.

24.5.15
Johannes & Beata


Wie ich vom Aussichtspunkt „Luegisland“ gegen die Waldstrasse gehe, kommt mir eine Familie mit drei Kindern & einem freundlichen Hund entgegen.

Beim Unterstand rauchen die Reste eines Lagerfeuers.

22    2196

Im Unterstand liegen vier angekohlte Wurststecken & zwei benützte, ausgetrocknete Yogi-Teebeutel mit ihren charakteristischen braunen Etiketten mit den Sinnsprüchen

Lebe dein Leben und
lass auch andere leben.

Lasse die Dinge zu dir kommen,
renne nicht hinter her.

Jemand hat einen grossen Stein passgenau auf die Dachstrebe des Unterstands gelegt.
Sieht aus wie eine phallische Skulptur.

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So  7 VI 2015   Baarburg   mit Irena   10:30

Es ist sommerlich schwül. Der Boden ist noch feucht & dunkel von den Gewittern letzte Nacht.

Der Zugang zum Unterstand ist breit getrampelt, es glimmt & raucht noch ein Lagerfeuer, riecht nach verschüttetem Bier, ist aber alles mustergültig aufgeräumt.

23   2197

Gern ruhe ich mich nun auf dem Bänkli aus; in der Ästelücke kommt die Rigi, Oberwil und die Schneeberge mit Eiger, Mönch und Jungfrau zum Vorschein. (Irena)

Um den Unterstand herum an zehn verschiedenen Orten sind Äste & Zweige mit Schnur umwickelt & bespannt Es sind durchwegs Plastic-Schnüre verwendet worden, was die Installationen sozusagen unverwüstlich macht.

Der Stein auf der Dachstrebe ist verschwunden & wir sehen ihn auch in der näheren Umgebung nirgendwo am Boden liegen.

 

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So  14 VI 2015   Baarburg   mit Irena    10:30

Es ist schwül, wechselnd bewölkt. Am Nachmittag soll es regnen.

An einigen Orten duftet es intensiv nach Lindenblüten.

In der Geocache-Schachtel ein neuer Eintrag & zwei neue kleine Gegenstände, eine winzige LED-Lampe als Schlüsselanhänger & ein Holzstern.


11.6.15
Beata +Silvia
mein erster Cache, vielleicht
komm ich jetzt auf den Geschmack

24    2198


Am Sockel beim steilen Lehmhang, wo vor zwei Jahren der Hang rutschte, wächst der blaue gemeine Natternkopf.

 


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So  21 VI 2015   Baarburg mit Irena   11:15

Entgegen dem Wetterbericht lässt der Regen nicht nach, sondern verstärkt sich eher noch. Wir verzichten auf den rutschigen Steilaufstieg & steigen auf der Waldstrasse zum Plateau hinauf.

Etwa nur 20 Meter vor uns quert ein Fuchs die Waldstrasse & kurz danach gleich wieder zurück. Der Regen übertönt wohl unsere Schritte.

Klänge des Regens: Rauschen im Wald, Tropfen auf das Blechdach, auf dem Boden der Waldlichtung die Blätter. Wir sind mitten in einer Wolke, der Hintergrund wird Weichzeichnung, verbindet sich je nach Distanz zu neuen Gebilden und Flächen. (Irena)

25   2199

Jemand hat ein leeres Reagenzglas auf das Iglu gelegt, schön auf das Steinmosaik ausgerichtet. Das ist vor allem auch deshalb seltsam, weil der Ort wegen den sommerlich stark gewachsenen Brombeerranken schwer zugänglich und kaum auffindbar ist.

Die Baarburg steckt in einer Regenwolke. Der Nebel lässt Formen & Zeichnungen hervortreten, die sonst mit dem grünen Hintergrund verschmelzen.

 

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Mi  24  VI 2015   Baarburg   mit Peter Hauser    11:00

Strahlender Sommertag. Im Wald ist es aber noch recht kühl.

Peter fällt auf, dass das Unterholz merklich dichter & höher geworden ist in den eineinhalb Jahren seit seinem letzten Besuch hier oben.

Zum ersten Mal trage ich mich in das Logbuch in der Geocache-Schachtel ein. Ich entnehme einen Holzstern & lege als Gegengeschenk ein Rehgeweih hinein, das ich mal vor Jahren auf der Baarburg gefunden habe.

24.VI.2015
Baarburg47
Mein 2’000. Besuch auf der Baarburg

Den Holzstern lege ich dann auf das Steinmosaik auf dem Iglu.

22   2200

P1050989

 

Peter Hauser ist Fotograf. Seit Jahren stellt er jeden Tag ein Bild ins Internet. (www.tagesfoto.ch) Ich habe ihn gebeten, seine Eindrücke vom heutigen Umgang in vier Bildern festzuhalten.

DSC01314kl

DSC01302kl

DSC01323kl

DSC01321kl

 

 

Di  30 VI 2015   Baarburg   10:30

Ein heisser Sommertag. Der Beginn einer Hitzewelle, die sich über die ganze Woche hinweg steigern soll. Im Wald ist es aber noch angenehm kühl. Zudem weht ein laues Lüftchen.

Im Geocache-Logbuch zwei neue Finder:

25.6.15 Geugi

25.06.15 Giovani R.

27   2201

Erstaunlicherweise sind die weissen Schnüre beim Unterstand bis auf einen kleinen Rest sauber abgeräumt worden.

Ich suche immer wieder Hände, Hemdsärmel & Hosenbeine nach Zecken ab. Bei diesem Wetter sind sie besonders aktiv.

Auf der Bank im Unterstand liegt ein zusammengefalteter Möbelprospekt. Dahinter an der Wand lehnt eine Kartenrolle mit weissem Plastikdeckel, etwa 1,5 Meter lang.

Auf der Sonnenseite des Iglus wimmelt es in einem Bereich von etwa 10 Zentimetern von kleinen rötlichen Ameisen. Ob hier wohl ein Nest entsteht?

Das Knarren einer hohen schmalen Fichte im leisen Wind tönt wie das Knurren eines Fabeltiers.

Auf der Waldstrasse liegt ein tiefrot verfärbtes Blatt eines Wildkirschenbaums. Kaum hat der Sommer begonnen, schon die ersten Herbstfarben.

 

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So  5 VII 2015   Baarburg   mit Irena    10:00

Am Nachmittag soll es bis 35 Grad heiss werden. Wegen der Hitze stellen wir das Auto unten am bewaldeten Sockel des Bergs an den Schatten & gehen auf der Waldstrasse hoch zum Bergplateau.
Wir kommen schweissgebadet oben an. Aber es weht ein kühles Windchen & wir können uns heute keinen schöneren Aufenthaltsort denken als diesen gut durchlüfteten Wald.

28   2202

Auf der gegenüberliegenden unteren Talseite zwei Flächen im Wiesenhellgrün: Die eine fahlgelb nach dem kürzlich erfolgten Schnitt; in der anderen die Trittpfade von Rindern, die wie Höhenkurven den Hügelabhang zeichnen. (Irena)

 

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Mo  13 VII 2015   Baarburg  mit Irena   10:15

Es ist sommerlich warm, aber nicht mehr so heiss wie letzte Woche. Wechselnd bewölkt.

Zwei Haubenmeisen hüpfen von Ast zu Ast und pfeifen dazu; wobei die Töne des einen Vogels wie eine hochtönige Rassel klingen. Wieder einmal der Vorsatz, Vogelstimmen zu lernen,mindestens einige. (Irena)

29   2203

Ins Land schauen und ein bisschen die Zeit anhalten: Lange Weile. Verweilen. Jetzt. (Irena)

Einzelne Elemente aus der Landschaft herauslesen. Einen schön gewundenen Weg. Das sich wegen der anhaltenden Trockenheit ins Gelb verfärbende Grün.

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Di  28 VIII 2015   Baarburg  mit Irena   10:45

Grauer Himmel, heftiger Westwind, es ist kühl.

Im Geocache-Logbuch ein neuer Eintrag

14.7.15 Panda Zug
Danke fürs Herführen, hier
war ich noch nie!

An zwei Orten auf der Westseite des Plateaus hat ein Dachs oder Fuchs im Boden je ein Wespennest ausgegraben & beim einen eine schöne Struktur freigelegt.

30   2204

An den beiden offiziellen Feuerstellen verbieten Plakate das Entfachen eines Feuers.

Im Wald, in Waldesnähe und in der offenen Landschaft ist es generell verboten Feuer zu entfachen, Raucherwaren wegzuwerfen und Feuerwerke zu entzünden.
Dieses Verbot gilt auch für offizielle Feuerstellen.
(Amt für Wald und Wild/Amt für Feuerschutz)

Beim steilen Aufstieg eine einzelne Orchidee entdeckt. Wie die wohl gerade an diesem Ort Wurzeln geschlagen hat? (Später finden wir heraus, das es sich um eine Stendelwurz handelt.)
Auf dem Dach des Unterstands wachsen mehrere kleine Fichten und ein kleiner Holunder - erstaunlich bei so wenig Humus für die Wurzeln. (Irena)

Ich lege einige Steine aus dem jurassischen Môtiers & aus dem Puschlav auf das Iglu.

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So  2 VIII 2015   Baarburg  11:30

In der Nacht hat es geregnet. Jetzt ist es sonnig & schwül; richtiges Zeckenwetter.

Faszinierende Schattenbilder auf einem Buchenstamm.

31   2205

Seit etwa drei Monaten ist beim Steilaufstieg der schmale Pfad über etwa 100 Meter hinweg nass - & das selbst bei der extremen Trockenheit der letzten Wochen. Ich habe das nun der Korporation Baar, die für die Baarburg verantwortlich ist, mit folgendem kurzem Brief mitgeteilt:

Als regelmässigem Besucher der Baarburg ist mir in den letzten Wochen aufgefallen, dass auf dem Pfad, der vom Reservoir oberhalb Walterswil hinauf zum Plateau führt, etwa 150 Meter oberhalb der Strasse ständig Wasser liegt. Da das in den 29 Jahren, die ich nun diesen Weg regelmässig gehe, vorher noch nie der Fall gewesen ist, nehme ich an, dass eine Wasserleitung, die von einer Quelle zum Reservoir führt, defekt ist, wie das vor einigen Jahren etwas weiter unten schon einmal geschehen ist.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Hinweis gedient zu haben.

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Mi  12 VIII 2015   Baarburg   10:00

Heiss & schwül. Am Nachmittag sollen wieder über 30 Grad sein.

Ein neuer Finder im Geocache-Logbuch, kaum leserlich

les röstis (?)
9.8.15

32   2206

Die Schwemmspuren auf dem Boden beim Unterstand zeigen, dass es hier in den letzten zehn Tagen mindestens einmal sehr heftig geregnet hat.

Ich lege Steine vom Splügenpass & von Dona bei Chiavenna auf das Iglu.

Aufschreckende Fliegen verhindern, dass ich auf eine tote Spitzmaus trete.

Die Korporation Baar-Dorf hat meinen Brief sehr prompt & freundlich beantwortet:
Als aufmerksamer und regelmässiger Besucher der Barburg haben Sie festgestellt, dass möglicherweise eine Quellwasserableitung oberhalb des Wasserreservoirs ein Leck hat. Ich habe unseren Brunnenmeister beauftragt die von Ihnen bezeichnete Stelle zu inspizieren. Er hat diese Stelle auch gefundenen es ist durchaus möglich, dass e sich um ein Leck der Quellwasserleitung handelt.
Da dieses Reservoir und diese Quellwasserleitung der Stiftung Don Bosco gehört, habe ich Stiftungsrat Paul Langenegger vorgestern telefonisch kontaktiert und ihn gebeten diese Angelegenheit zu prüfen,was er nun machen will.
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bedanken für Ihre Aufmerksamkeit und Mitteilung und wünsche Ihnen weiterhin viel Spass, Erholung und viel „Gfreut’s“ auf unserem Hausberg Baarburg.

Freundliche Grüsse
Walter W. Andermatt
Korporationspräsident

Der Brief ist illustriert mit einem Bild der Baarburg - von Baar aus gesehen.

 

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Di  18 VIII 2015   Baarburg   10:30

Es ist bewölkt, eher kühl, der Waldboden feucht & dunkel.

Beim Aufstieg macht mich eine abrupte Bewegung im Unterholz auf einen kleinen braunen Frosch aufmerksam. Er sitzt regungslos & gut getarnt auf dem Waldboden.

Die starken Stürme am Ende der Hitzeperiode letzte Woche haben viele grüne Blätter von den Bäumen gerissen. Vor allem bei Buchen.

Beim Unterstand bemerke ich, dass eine Zecke über eines meiner Hosenbeine krabbelt.

33   2207

Bereits ein erster Anflug von Herbst. Aber noch ist das Laub der Bäume durchgehend grün.

Im Wald ist es auffallend still heute. Kaum Vogelgesang. Einmal schreit ein Eichelhäher.

Der runde Regenwasserteich hinter der Abfackelungsanlage ist randvoll.

 

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So  23 VIII 2015   Baarburg   mit Irena    11:30

Blauer Himmel. Es ist schwül.

An der Plateaukante über der Felswand treffen wir die beiden älteren Paare wieder, die kurz vor uns unten vom Parkplatz aufgebrochen sind. Ein grosser Mann mit weissen Schnurrbart & slawischem Akzent outet sich als Jäger erzählt gleich einige Jäger-Anekdoten & -Witze.

Im Geocache-Logbuch hat sich neu eingetragen:

20.8.2015
James Fenimore Cooper
TFTC

Wie wir beim Unterstand ankommen, bricht eine Familie mit zwei Kindern auf.

Der Himmel wird grau & Windböen kommen auf. Auf den Nachmittag ist Regen angesagt.

34   2208

Wie wir mit dem Selbstauslöser unser gewohntes Selbstporträt vor dem Unterstand machen kommen zwei ältere Paare hinzu. Der verdriesslich wirkende ältere Mann verkündet laut & rechthaberisch seine - falsche - Erklärung des Panoramas.

Ich lege zwei flache Steine auf das Iglu, die Irena von einer Wanderung im Grimselgebiet mitgebracht hat.

Schon auf letzte Woche waren die Ränder der Waldstrasse gemäht, verbreitert & planiert worden. Jetzt hat man auf beiden Seiten zwei bis drei Meter in den Wald hinein alle Sträucher, darunter viele grosse Holunderbüsche, knie- bis hüfthoch über dem Boden weggehackt. Hässlich.

 

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Di  8 IX 2015   Baarburg   10:15

Es ist sonnig, blauer Himmel, noch etwas kühl.

Das gelbe spätsommerliche Licht macht die Farben des Walds satt & leuchtend. Ab & zu klopft oder ruft ein Specht. Sonst hört man wenig Vögel.

Im Geocache-Logbuch haben sich letzten Sonntag zwei neue Finder eingetragen:

6.9.2015
Pflotsche + Mathi NRNR

Vor dem Unterstand liegt eine tote Raupe auf dem Boden. Zusammengerollt, leuchtend zitronengelb, etwa 3 cm lang.

35   2209

Vom südlichen Bergsockel her hört man das Heulen von Motorsägen.

Die ersten Blätter verfärben sich gelb & braun. Vorerst aber erst ganz wenige.

Am Rand der grossen Sturmlichtung ist der Waldboden gemäht worden & man hat junge Fichten gesetzt. Die hellen, halb vermoderten Äste, die seit dem letzten grossen Sturm unter den Brombeeren gelegen hatten, sind auf vier Haufen zusammengelegt worden. Abstrakte Zeichnungen, vom Zufall auf den Boden skizziert.

Im Tümpel bei der Abfackelungsanlage kriechen kleine schwarze Molche über den Grund. Eine leuchtend rote Libelle schwebt über dem Wasser.

 

 

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So  13 IX 2015   Baarburg   11:15

Wir sind am Rand eines Föhngebiets. Es ist bewölk, einmal fallen kurz einige Tropfen, dann drückt die Sonne durch.

Ich trete beinahe auf eine Haselmaus, die knapp vor mir den Pfad quert & sich gemächlich im Unterholz davon macht.

36   2210

Das Blätterdach ist immer noch sehr dicht, sodass es an einem bewölkten Tag wie heute recht dunkel im Waldesinnern ist. Eine Stechmücke versucht gerade bei mir zu landen, doch ich verscheuche sie mit einem Handwedeln. Nach dem dritten Versuch sucht sie das Weite — aber nur vorübergehend. (Irena)

Am Boden beim Unterstand liegen ein geflochtenes grünrotes Gummiarmband, ein Heftpflaster, ein silberviolett gestreiftes Silberpapier.

Ich lege einen flachen Waldstrassenschotterstein mit einer weissen Zeichnung (gestauchtes Kreuz) auf das Iglu.

Am Rand der frisch gemähten Fläche wächst hellgrün strahlend junger Farn.

 

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So  20 IX 2015   Baarburg   11:15

Es ist hellgrau bewölkt & kühl. In der Nacht hat es etwas geregnet.

Nahe dem Nordrand des Plateaus entdecke ich die frische Fäkalgrube eines Dachses. Noch nie habe ich hier einen gesehen, stosse aber immer wieder auf seine Spuren.

Die Viereckstruktur wird bei jedem Umgang ergänzt mit herumliegenden Zweigen & Ästen & den beim Auslichten letzten Winter geschnittenen schmalen Buchenstämmchen.

37   2211

Vandalen haben im Unterstand zwei Tragbalken mit einer Axt grob beschädigt, grosse Spleisse weggehackt.

Vereinzelt haben die Bäume nun braune & gelbe Blätter.

 

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Mo  12 X 2015   Baarburg   11:45

Auf dem Parkplatz stehen fünf Autos. Vermutlich Jäger. Hoffentlich verwechseln sie mich, wenn ich grünbraun gekleidet durch den Wald streife, nicht mit einem Wild.

Während den drei Wochen, die ich nicht mehr hier war (Ferienreise in die Bretagne), ist es sehr herbstlich geworden. Der Laubwald ist nun gelbbraun. Die Sonne drückt durch den Hochnebel & bringt die Farben zum Leuchten.

Ich bin erkältet & habe (hoffentlich nur vorübergehend) Geruchs- und Geschmackssinn verloren. Der Wald hat dadurch für mich eine wichtige Dimension verloren. Es fehlen die sich von Schritt zu Schritt verändernden Gerüche von Erde & gefallenen Blättern.

Zwei neue Geodache-Finder:

buckyx
20-09-2015

8.10.15
hetu 1944

38    2212

Auf einer Bank im Unterstand liegt ein mit Bast gebundener vertrockneter Wiesenblumen-strauss.

Statt dem üblichen Fünfrappenstück werfe ich heute eine englische Twopencemünze ins Rappenloch. Queen Elizabeth statt Helvetia.

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Di  20 X 2015   Baarburg   10:30

Hochnebel. Es ist kalt, auf der Hinfahrt war es nur drei Grad. Vor zehn Tagen haben wir in der Bretagne noch Badewetter gehabt & jetzt sind hier schon die meisten Alpenpässe eingeschneit.

Auf dem Waldboden ein Mosaik von frisch gefallenen braunen & gelben Blättern.

39   2213

Es ist windstill & nur ab & zu fällt ein Blatt von den Bäumen. Dann aber drückt die Sonne durch, Wind kommt auf & löst Wolken von Blättern aus, die schwungvoll auf den Boden sinken.

Auf einer Buchenwurzel wachsen drei winzige weisse Pilzchen.

In einer Kurve der Waldstrasse schreckt kurz vor mir ein Vogel auf & flüchtet zeternd ins Geäst. Dann ein Schwarm von Meisen um mich herum — es zwitschert von allen Seiten.

 

 

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So  25 X 2015   Baarburg mit Irena   10:30

Winterzeit. Es ist aber wieder wärmer geworden. Bewölkt.

Die roten Beeren einer Stechpalme fallen uns auf & dass eine andere in der Nähe gar keine Beeren hat. Zweihäusig, wie wir auf Wikipedia erfahren, also weibliche & männliche Pflanzen. Die Stechpalme gehört zusammen mit den Brombeersträuchern & den Nadelbäumen zum „Immergrün“ des Waldes.

Ein mit zwei Axthieben gefälltes Weisstänchen von etwa drei Metern Länge liegt bei der Feuerstelle. Im Wald liegt in der Nähe eine abgehackte junge Buche.

40   2214

Am gegenüberliegenden Hang unterhalb Menzingen liegen weisse Siloballen wie verstreut von einer übermütigen Riesenhand. Der Waldboden ist weiterhin trocken, darüber liegt ein raschelnder Blätterteppich.Dieses Jahr keine Totentrompeten. (Irena)

Auf dem Waldboden deutliche Hirschspuren. Im Schweizer Mittelland sind Hirsche sehr selten; ich habe hier noch nie einen gesehen.

Die Frassspuren auf einem Stück Holz wie eine geheimnisvolle Botschaft in einer unbekannten Schrift.

 

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Di  3 XI 2015   Baarburg   11:00

Die Baarburg steckt in einer tiefen Hochnebeldecke. Der Nebel kondensiert in den Baumkronen & fällt in grossen Tropfen auf den Waldboden, so dass die frisch gefallenen Blätter glänzend nass sind, obwohl es seit Tagen nicht mehr geregnet hat.

Wieder einmal fasziniert mich die Eigenschaft des Nebels, sowohl zu verbergen wie auch hervorzuheben. Eine Baumgruppe oder ein einzelner Baum, deren Konturen sonst mit dem Hintergrund verschwimmen, werden so erst sichtbar.

41   2215

Zwischen den ausladenden Wurzeln einer grossen Buche beim Unterstand leuchten drei grosse farbige Astern.

Zuerst meine ich, ein herangewehter Ballon oder oranger Plastikabfall liege auf dem Waldboden. Aber es ist ein seltsamer leuchtfarbener Pilz, den ich auch im grossen Pilzbuch von Bruno Cetto nicht finde. Seine markant phallische Binnenform ist wohl eher Zufall als Programm.

 

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Mo  9 XI 2015   Baarburg   10:45

Es ist sonnig & warm. Leuchtende Novemberfarben. Da die meisten Blätter gefallen sind, ist es plötzlich viel heller im Waldesinnern, das von von April bis November von einem dichten Blätterdach verdunkelt wird.

Dunkel bleibt es zwischen den Fichten. Hier löst der auffrischende Wind Wolken von Nadeln aus, die auf den Boden prasseln.

Das schöne Wetter seit einer Woche hat die Blätter am Boden getrocknet, so dass ich heute zum Teil laut raschelnd durch einen Blätterteppich wate.

42   2216

Das Sitzbrett der Bank vor dem Unterstand ist weggerissen worden & liegt etwa 50 Meter entfernt im Wald. Schon lange hatte eines der sechs Beine des Banks gefehlt. Nun ist ein zweiter weggeschlagen. Trotzdem kann ich das Brett wieder aufsetzen & darauf sitzen. Lange wird die Bank wohl nicht mehr halten.

Wie schon letztes Jahr sind zu meinem Erstaunen die Blätter beim Unterstand, um die Sitzbänke bei Luegisland & auf den Zugangswegen weggeräumt, wohl mit einem Gebläse.

 

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So  15 XI 2015   Baarburg  mit Irena    11:45

Es ist wechselnd bewölk & sehr mild, etwa 15 Grad warm.

Es ist eine Lust, im raschelnden Blätterteppich zu gehen. Wie in alten Kindertagen. (Irena)

43   2217       (Irena 20   343)

Es sind einige Spaziergänger unterwegs heute.

Auf dem gut beleuchteten Waldboden sieht man Einiges neu, das man im Sommerdunkel übersehen hatte. Einen seltsamen violetten Pilz, der aussieht wie eine abstrakte Skulptur.

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Sa  21 XI 2015   Baarburg   10:30

ln der Nacht hat es heftig geregnet & gestürmt. Die Temperatur ist um etwa zwölf Grad gesunken. Wie man an den Bergen um die Baarburg herum sieht, liegt die Schneefallgrenze nur wenig höher als das Bergplateau. Am Nachmittag soll es bis in die Niederung  herunter schneien - zum ersten Mal diesen Winter.
Wie ich aus dem Auto steige, hört es auf zu regnen & etwas später drückt sogar die Sonne durch die Wolken.

Der nasse Wald glänzt im Sonnenlicht.

Der starke Wind hat in der Nacht Muster auf den Blätterboden geblasen.

in der Nähe des Geocache-Verstecks liegt ein Zigarettenstummel auf dem Boden. Und wirklich hat sich vorgestern wieder einmal jemand ins Logbuch eingetragen:

19.11.15   Iaonda 2

Ionda hat zwei Swissmania-Modelle in die Geocache-Schachtel gelegt, das Rathaus von Le Locle & das Basler Münster. (Ein Schweizer Grossverteiler hat während einigen Wochen kleine Plastikmodelle von Häusern & Örtlichkeiten aus allen Regionen der Schweiz an seine Kunden verteilt.) Ich nehme das Rathaus von Le Locle mit  & werde es beim nächsten Umgang durch ein Emmentaler Bauernhaus ersetzen.

44   2218

Hier auf der Baarburg hat der Wintersturm letzte Nacht nur wenige Spuren hinterlassen. Einige heruntergerissene Äste liegen herum. Eine schmale hohe Weisstanne über der Felswand ist etwas aus dem Lot gerückt.

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Do  26 XI 2015   Baarburg   10:45   

Bis in den Morgen hinein hat es geschneit. Jetzt regnet es in den nassen Schnee. Vereinzelte Reh- und Fuchsspuren sind bereits verwaschen undeutlich.

Winterliches Flechtenleuchten auf einem Ahornstamm.

45   2219

Die Schneefallgrenze sinkt & auf dem Plateau beginnt es zu schneien. Unten am Sockel des Bergs regnet es dann heftig.

 

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So  29 XI 2015   Baarburg   10:45

Noch liegt der nasse Schnee der letzten Tage. Am Nachmittag soll ein Wintersturm mit Regen kommen & ihn wegwaschen.

Im Schnee undeutlich ältere Spuren von Reh & Fuchs. Über der Nordkante ein kurzes Stück eine recht frische Fuchsspur, wohl von letzter Nacht.

Auf dem Waldboden Tropfenbilder vom gestrigen Tauwetter.

46   2220

 

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So  6 XII 2015   Baarburg  mit Irena    11:00

Der Berg steckt in dichtem Nebel. Oben auf dem Plateau drückt knapp die Sonne durch; eine gleissende Scheibe im hellen Grau.

47   2221     i  21  344

Ein Samichlaustag ohne Schnee - was ein bisschen schade ist. Dafür ist es nicht so kalt, so dass wir mit Musse verweilen können. Nach dem Aufstieg war aus mittlerer Distanz eine Vielzahl von Vogelstimmen zu hören. Gerne hätte ich gewusst, welche Schar auf der Baarburg Station gemacht hatte. Aber nun ist es wieder still, die Vögel sind weitergeflogen.  (Irena)

Die matte Sonne bringt die verschiedenen Grün im Wald zum Leuchten; wie von innen heraus. Moos. Gräser. Brombeer- & Erdbeerblätter.

 

 

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So  13 XII 2015   Baarburg  mit Irena   10:45

Es ist kalt mit blauem Himmel & strahlender Sonne. An schattigen Stellen noch Raureif von der Frostnacht.

Die tiefe Sonne macht das Licht gelb & die Farben intensiv. Von einem Wintersturm heruntergerissene gelbe Nadeln zeichnen ein schönes Muster auf die Holzkohle eines Lagerfeuers.

48   2222       Irena 22  345

Dass es nicht mehr Herbst ist, macht allein der tiefe Sonnenstand zur Mittagszeit deutlich; sonst ist es angenehm mild, weit und breit kein Schnee, die Wiesen sind noch saftig grün. (Irena)

Ein Schwarm uns unbekannter kleiner Vögel turnt nah von uns in den Zweigen herum. Mit einer deutlichen Streifenzeichnung und langem schwarzem Schwanz. Wie wir später herausfinden, handelt es sich Schwanzmeisen.

 

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So  20 XII 2015   Baarburg  11:00

Sonne, blauer Himmel, an den südlichen Sockel der Baarburg brandet ein weisses Nebelmeer.

Nach beinahe zwei Jahren sehe ich wieder mal einen Fuchs. Er schläft auf der Felskanzel in der steilen Wand, etwa 20 Meter tiefer als der Plateaurand. Ein Huster von mir & er blickt auf, schaut gegen mich, erhebt sich & verschwindet lautlos hangabwärts.

Etwas später schreckt etwa 30 Meter entfernt ein Reh auf & verschwindet mit grossen Sprüngen im Plateauinneren.

Im Geocache-Logbuch in der Felshöhle hat es zwei neue Einträge:

16.12.15 Silvia & Beata
FROHE WEIHNACHTEN

16.12.15 Geo Mäthu

Jemand hat eine Handvoll SUISSE MANIA- , CAPTOR MANIA- & DISNEYSammelbilder-Beutel in die Schachtel gelegt.

Beim Unterstand steht eine Familie um ein Lagerfeuer & brät rote Äpfel.

49   2223

Vor dem Unterstand hat jemand gelbe, längliche Getreidekörner ausgeschüttet.

 

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So  27 XII 2015   Baarburg mit Irena    10:45

Auch heute wieder sonnig & warm. Am Schatten allerdings ist es noch recht kühl.
Wieder intensive Wintersonnenfarben.

50   2224

Beim Unterstand Spuren der jährlich hier oben stattfindenden Waldweihnachtfeier. Auf dem Fensterbrett diverse Kerzen, an einer Innenwand ein Bündel von Wurststecken, weisse Asche in der Feuerstelle, eine lange Aluminiumschraube an einer Ecke des Unterstands, an der noch ein kleiner Rest eines Abfallsacks haftet.
Bei der weissen Aufschrift

Was kiffen?

unter dem Fensterbrett ist kiffen, wohl mit einem Messer, weggeschabt, ausradiert.

Vor einigen Jahren erlebten wir die ersten Winter in Hirzwangen (ein kleiner Weiler mit einigen Bauernhäusern, nördlich der Baarburg am Albishang etwa auf gleicher Höhe liegend). Wenn die Sonne schien wie heute, heizte sich die Stube solchermassen auf, dass erst am Nachmittag ein Bürdeli im Kachelofen verbrannt werden musste. (Irena)

Gegen Süden hängt über dem Zuger- & dem Vierwaldstädtersee ein dünner Nebelschleier, der die Staffel von Horizonten akzentuiert & die Sicht bis weit hinten zu Eiger, Mönch & Jungfrau offen lässt.

 

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Norbert Bruggmann ist ein Jugendfreund von mir. 1965, nach unserer Berufslehre, machten wir zusammen eine grosse Autostop-Reise um das Mittelmeer, nach Syrien & Jordanien, von dort per Flugzeug nach Ägypten & weiter per Anhalter. Er ist heute Künstler, Grafiker & Werber & lebt am Bodensee & in Norditalien.
Seit vielen Jahren gestaltet er zum Jahreswechsel für seine Freunde & Kunden eine grossformatige Karte. Dieses Jahr hat er dazu einige Zitate aus dem Baarburg-Protokoll verwendet. Mit dieser Zitaten-Collage soll hier das Protokoll für dieses Jahr abgeschlossen werden.

 

                                                                                       So 15 XI 2014   11:45     www.baarburg.ch

 

            Es ist wechselnd bewölkt & sehr mild, etwa 15 Grad warm.

 

                        Es ist eine Lust, im raschelnden Blätterteppich zu gehen. Wie in alten Kindertagen. (Irena)

 

Auf dem gut beleuchteten Waldboden sieht man Einiges neu,

             das man im Sommerdunkel übersehen hatte.

 

                                            Einen seltsamen violetten Pilz, der aussieht wie eine abstrakte Skulptur.

 

                                                                                                                                              1 GEN. 16

                                                                                                                                              BRUGGMANN