Ab und zu nieselt es aus grauen Wolken, durch die manchmal blass die Sonne drückt. Es ist kühl und das dunkle Braun und Grün des Winterwalds sind matt und ohne Glanz.
Heute beginnt das 38. Jahr meiner regelmässigen Baarburg-Besuche. 2631mal bin ich hier durch den Wald gestreift und jedes Mal ist er anders, ich entdecke ein neues Detail oder eine Veränderung, verursacht durch Mensch oder Tier, Wind und Wetter.
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Ein Wintersturm hat den blühenden Zweig einer männlichen Eibe weggerissen, die kugeligen kleinen gelben Zapfen sind noch glatt und geschlossen.
Jemand hat mit drei Ästen einen Pfeil auf die Waldstrasse gezeichnet. Er zeigt den Weg ins neue Jahr.
Es ist klirrend kalt, zwar nur wenig unter Null Grad, aber mit der Bise wirkt es weit kälter.
Der Boden ist hart gefroren, die dünne Schneedecke knirscht unter den Schuhsohlen.
Die vielen Tierspuren zeigen, dass der Wald auch bei dieser Kälte sehr belebt ist. Fast alle Spuren sind leicht verwittert, weil ab und zu etwas Schnee von den Bäumen rieselt. Wir sehen Spuren von Dachs, Gemse, Reh, Fuchs, Maus und Vogel. Die deutlichste Spur könnte von einer verwilderten Hauskatze sein.
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Der Schnee verwischt Formen und hebt andere hervor.
Jemand hat mit weisser Farbe die Zahl 459 an einen Holzpfosten im Unterstand geschrieben.
Unter der Eisdecke eines Teichs leuchten die dunklen Farben der Unterwasservegetation.
Der Wetterbericht hat zwar wahrscheinliches Auflösen des Nebels und Sonne vorausgesagt, aber die Baarburg bleibt im Nebel stecken. Das hat den Vorteil, dass der über Nacht bei Temperaturen um vier Grad unter Null gewachsene Raureif mit verschiedensten wunderschönen Mustern und Zeichnungen erhalten geblieben ist.
Auf der Waldstrasse am Bergsockel versucht ein älteres Paar mit einer Trillerpfeife den im Winterwald verschwundenen Hund zurückzurufen. Vergeblich! Vielleicht hetzt er eben ein Reh durch den Schnee.
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Die Sonne drückt durch einen Wolkenschleier, es ist einige Grad unter Null, aber ohne Wind spüren wir die Kälte kaum und geraten bald ins Schwitzen. Der Schnee auf der Waldstrasse ist zum Teil vereist und knirscht unter den Schuhsohlen.
Erst beim Durchsehen der Bilder nach dem Umgang fällt mir auf, dass man im Winterwald kaum Farben sieht. Umso auffälliger sind die gelbgrünen Haselkätzchen und ein orange gekleideter kleiner Hund. Nächste Woche sollen die Temperaturen bereits frühlingshaft warm sein.
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Schon auf der Zufahrtsstrasse warnt ein Schild vor Holzschlag. Und wirklich sind beim Waldeingang einige grosse Bäume gefällt worden, darunter Eschen, die wahrscheinlich vom Eschentriebsterben befallen sind.
Durch einen dünnen Hochnebelschleier drückt manchmal blass die Sonne durch. Der Schnee ist geschmolzen, der Waldboden noch sehr nass.
Am Fuss eines Baums entdecken wir einen winzigen Semmelstoppelpilz, der wahrscheinlich die kalten Januartage gefroren überstanden hat.
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Vom Unterstand her sehen wir eine Gemse etwa 50 Meter von uns entfernt gemächlich die Waldstrasse hochgehen und dann im Unterholz verschwinden.
In der Nähe steht um einen Baum herum das Astgerüst einer Hütte, am Eingang hängt ein geflochtener Efeukranz, im Innern liegt ein grün leuchtendes Moospolster.
Heute werden wir von unserer Freundin Barbara Göldi, einer pensionierten Gymnasiallehrerin, begleitet.
Beim Parkplatz warnt ein Schild vor Holzschlag. Die Waldstrasse ist zum Teil gesperrt, aber am Wochenende ist das Verbot aufgehoben.
Es herrscht dichter Nebel, der sich aber zum Teil auflöst und in Fetzen zwischen den Bäumen und an den umliegenden Hängen verharrt.
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Vor 14 Tagen habe ich auf dem gefrorenen Teich Eissterne fotografiert, jetzt bilden weisse Pilzfäden auf der Rückseite eines Stücks Baumrinde ganz ähnliche Sterne.
Auf einer frisch gerodeten Fläche sehen wir etwa hundert Meter entfernt zwei Gemsen äsen.
Frühlingszeichen: Schneeglöckchen blühen und am Wegrand öffnen eben die ersten Huflattiche ihre gelben Blüten. Letztes Jahr blühte der erste Huflattich eine Woche später; so früh wie dieses Jahr ist das in den letzten zehn Jahren noch nie geschehen.
In der Nacht hat es geregnet, jetzt ist es grau bewölkt, der Wald ist noch nass und es ist frühlingshaft warm. Manchmal drückt blass die Sonne durch.
An der Innenwand des Unterstands hängt eine Postkarte mit dem handgeschriebenen Text
en liebe Gruess
an Guido
Auf der Vorderseite der Karte die Abbildung einer Zitronenmelisse. — Ich habe keine Ahnung, von wem dieser Gruss an mich ist. — Von gleicher Hand habe ich hier schon letzten Oktober (B 2621) eine Karte erhalten, damals mit der Abbildung einer Frauenmantelpflanze.
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Nun blühen auch der Pestwurz und die ersten Schlüsselblumen.
Beim Waldeingang ist der Holzschlag noch nicht abgeschlossen.
Auf der Spitze einer hohen Tanne sitzt eine Drossel. Mit blossem Auge kann man das allerdings nicht feststellen, doch die bis zu 83-fache Vergrösserung des Teleobjektivs meiner neuen Nikon-Coolpix-Kamera ergibt zwar keine brauchbare Foto, aber das Bild genügt zur Identifizierung.
Die Baarburg steckt im Nebel, aus dem es manchmal leicht nieselt.
Bei Luegisland sieht man die Reste eines grossen Lagerfeuers. An einem der angebrannten Äste wachsen Judasohren, bereits etwas angetrocknet. Das ist ein ausgezeichneter Speisepilz, der in der chinesischen Medizin auch als Medikament eingesetzt wird.
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Auf den zarten jungen Bärlauchblättern glitzern Regentropfen.
In der Nacht ist es so kalt gewesen, dass in schattigen Mulden die Pflanzen noch mit Raureif bedeckt sind. Jetzt scheint die Sonne aus blauem Himmel und es wird
rasch frühlingshaft warm.
Vor uns quert recht nah eine Gemse den schmalen Pfad und verschwindet unten im Steilhang. Ein Passant erzählt, er habe hier schon mal eine Gruppe von vier Gemsen fotografiert und der Förster habe ihm gesagt, es seien insgesamt fünf hier auf der Baarburg.
Letzte Woche hat es weit herunter geschneit und Eiger, Mönch und Jungfrau sowie Pilatus glänzen im Sonnenlicht.
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Am Rand der Bärlauchwiese flattert ein Admiral. Dieser prächtige Wanderfalter hat bis vor etwa 20 Jahren im Mittelmeerraum überwintert und ist im Spätfrühling über die Alpen nach Norden geflogen. Jetzt ist es auf der Alpennordseite so warm geworden, dass er den Winter hier verbringt.
Weisse Veilchen blühen und am Rand eines Teichs hat es Wolken von Froschlaich.
Heftiger Föhn rüttelt an den Bäumen und es ist sehr warm.
Im Teich beobachten wir, wie ein Molch Eier aus einem Froschlaichballen rupft und frisst.
Die Sumpfdotterblumen und das Milzkraut blühen gelb. Bereits wachsen auch die ersten Schirmpilze.
Neben einer kleinen Feuerstelle leuchten weisse Schalenfragmente eines Bio-Eis.
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Seitdem nach dem Holzen die abgetrennten Äste nicht mehr weggeräumt, sondern zu Haufen geschichtet werden, möblieren diese den Wald wie kleine Kunstwerke. Sie bieten Tieren Tarnung und Wohnraum und werden durch Wind und Wetter fast unmerklich langsam verändert.
Auch heute weht der Föhn, aber weit weniger heftig als vor einer Woche. Es ist warm, aber manchmal wechselt der Wind abrupt die Richtung und kommt kühl und frisch von Norden. Bald wird es regnen.
Beim Parkplatz kommt eben eine Frau mit Hund von einem Spaziergang zurück und schwärmt vom reichen Vogelgesang, der um diese Jahreszeit besonders ausgeprägt sei.
Unterwegs kommen wir mit einem älteren Mann ins Gespräch, der die Baarburg als speziellen Ort mit einer erstaunlich vielfältigen Flora lobt. Als ehemaliger Gärtnermeister könne er das gut beurteilen.
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Der Föhnsturm letzte Nacht hat zwei grosse Fichten weggeknickt.
Drei Männer haben auf der Baarburg übernachtet. Sie hätten aber wegen des Sturms kaum geschlafen.
Die Sonne drückt blass durch einen Wolkenschleier. Von Westen nähert sich eine Warmfront, die am Mittag Regen bringen wird.
Zwar hat es diesen Winter nur selten geschneit, aber es hat gereicht, dass sich auf der Wiese bei den Teichen zwischen zwei Asthaufen markant ein Mausgang abzeichnet, den die Mäuse zwischen Gras und Schnee gegraben haben.
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Der blassviolette Blüte des gefingerten Zahnwurzes bringt etwas zarte Farbe ins üppige Frühlingsgrün des Waldbodens. Nicht weit davon entfernt leuchten die scharlachroten Kelche von Becherlings-Pilzen. Bereits blühen am Bergsockel auch die ersten Kirschbäume. Die Obstbauern sind besorgt, weil auf das nächste Wochenende Frost vorausgesagt wird.
Letze Nacht hat es gestürmt und weit herunter geschneit. Es ist immer noch kalt und manchmal frischt der Wind wieder auf und rüttelt an den Baumkronen.
Die Schneegrenze ist unterdessen wieder gestiegen und liegt nun knapp unter dem Kloster Gubel.
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Eine grellgrüne fette Raupe hat sich gegen die Kälte zusammengerollt.
Der Bärlauch bildet nun auf dem Waldboden einen dichten Teppich und bereits wachsen die ersten Knospen.
Der Sturm hat eine hohe Esche, die dicht mit Efeu überwuchert war, umgerissen, so dass sie jetzt die Waldstrasse versperrt.
Es ist sommerlich warm und die Sonne drückt durch einen Schleier von Saharastaub.
Am Rand der Wiese, die sich gegen den Waldrand hinauf zieht, weist ein Warnschild die Hundebesitzer darauf hin, die Tiere nicht frei laufen zu lassen.
Der Schachtelhalm spriesst.
An einem Ast beim Steilaufstieg hängt eine blaue Daunenjacke.
Im Unterholz öffnen sich die ersten Buchenblätter, die aber fast alle bereits
von Insektenfrass durchlöchert sind.
Auf einem Stück Totholz wächst ein blumenkohlartiger weisser Pilz
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Auf dem Waldboden wird es zunehmend farbiger, gelb leuchtet der Löwenzahn.
Es ist sommerlich warm und der Wald ist ein Meer von hellem Grün. Die schönste Zeit des Jahres. Sogar die grosse Eiche, die sonst immer erst sehr spät grün wird, öffnet ihre Blätter gleichzeitig mit der daneben stehenden Linde.
Bereits blühen auch die Stechpalmen. Letztes Jahr haben sie im Herbst ein zweites Mal geblüht.
Manchmal löst ein Windstoss eine Blütenstaubwolke von den Bäumen.
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Am südlichen Horizont leuchten weiss die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.
Auch der Bärlauch öffnet nun seine weissen Blütensterne.
Auf der Waldstrasse liegt eine tote Spitzmaus.
Vor einer Woche hatte es hier nochmals geschneit, jetzt prangt der Wald in hellem Grün. Die Sonne scheint, aber mit Bise ist es recht kühl.
Bei der Feuerstelle Luegisland hat jemand mit einigen Ästchen die Umrisse eines windschiefen Hauses auf den Boden gezeichnet.
Ein junges Fichtenzäpfchen liegt neben einem verwaschenen alten Zapfen. .Der Kontrast zwischen dem leuchtenden Purpur und dem ausgewaschene Beige ist wie ein Symbol für jung und alt.
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Beim Unterstand stehen ein Vater mit seinem Sohn um ein Lagerfeuer.
So hellgrün sind die Blätter nur kurze Zeit. Bald werden sie in unterschiedlichen Schattierungen nachdunkeln.
Wir hören eine Mönchsgrasmücke und sehen sie dann auf einem Baum in der Nähe. Diese Vögel singen schöne Melodien wie die Amseln, sogar komplexer und mit längeren Strophen. Sie sind aber so klein und unscheinbar, dass man sie nur selten sieht.
Auf dem Hinweg hat es geregnet, aber als wir den Parkplatz erreichen, hört es auf — genau wie auf dem Niederschlagsradar vorausgesagt.
Am Waldrand leuchten die weissen Blütenrosetten das gemeinen Schneeballs.
Der Geruch des Waldbodens mischt sich hin und wieder mit einer süssen Duftwolke der blühenden Stechpalmen.
Während unseres Umgangs hören wir immer wieder einen Kuckuck rufen, oder sind es mehrere?
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In einem Teppich von blauem Ehrenpreis leuchten einige gelbe Blüten von Hahnenfuss.
Auch der Kerbel und die Teufelskralle blühen.
Auf einem Baumstumpf neben dem Unterstand stehen zwei kleine farbige Plastikfiguren.
Als einer der letzten Bäume öffnet nun auch der Bergahorn seine Blätter.
Die Sonne drückt durch einen Wolkenschleier, der sich aber bald auflöst. Es ist sommerlich warm.
Die Familie mit den zwei kleinen Mädchen, die bei den Teichen mit Holz und Moos eine Miniatursiedlung gebaut hat, sind an der Frühlingsrenovation. Das Gras wird geschnitten und die Häuschen und Hütten instand gestellt.
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Beim Unterstand entzündet eine Familie eben ein Lagerfeuer.
Jemand hat eine blau getönte Sonnenbrille auf dem Waldboden liegen gelassen.
Auf dem Stumpf eines Baumes, der letztes Jahr gefällt wurde, hat der Forstwart seine Initialen eingekerbt.
Die Taglichtnelken blühen.
Nachdem wir ein kurzes Stück durch halbhohes Gras gegangen sind, entdecke ich sechs Zecken auf meinen Hosenbeinen. Die winzigen Nymphen sind gut erkennbar, weil ihr Panzer im Sonnenlicht glänzt.
Nachts hat es geregnet, aber jetzt scheint die Sonne aus blauem Himmel und es wird warm.
Auf einem quer über dem Pfad liegenden Baumstamm sind schöne Frassmuster von Borkenkäfern eingekerbt.
Auf einem Stück Totholz wächst ein glänzend weisser Saftporling, der aussieht wie ein Stück Kunststoff.
Wir hören da und dort Mönchsgrasmücken. Ihr Gesang tönt wie ein immer wieder neu einsetzendes lautes Jubilieren.
Beim Unterstand ist ein Paar am Picknicken. Sie haben zwischen zwei Bäumen eine blaue Hängematte aufgespannt.
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Ein Mann mit einer kleinen Motorsäge kommt uns entgegen,. Auf dem Gesicht ein Lächeln, als wolle er den Verdacht, er sei ein Waldfrevler, abfedern.
Die Akelei blüht dunkelblau. Auch die Walderdbeeren blühen.
Es ist sonnig und warm. Der Waldboden ist feucht und duftet nach Erde und Blumen. Eine Kaltfront soll nächste Nacht Regen bringen.
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Im Unterstand hängt wieder einmal ein liebenswürdiger Gruss von Unbekannt. Diesmal auf einer Karte der Vogelwarte Sempach mit dem Bild einer Moorente und einem zwinkernden Smiley.
Obwohl wir heute unsere Route ändern und den Zecken möglichst ausweichen, entdecken wir nach und nach acht winzige Nymphen auf unseren Hosenbeinen.
Der Holunder blüht.
Auf der Waldstrasse liegt eine grosse Blindschleiche. Sie bewegt sich nicht, dass sie lebt, sieht man an ihrem gelegentlichen Züngeln. Da sich die Strasse hier biegt, haben wir Bedenken, dass sie von einem Velo überfahren wird. Aber wie wir weitergehen, kriecht sie in die rettende Strassenböschung.
Wie wir auf dem Parkplatz aus dem Auto steigen, fällt uns ein heller Knacklaut auf; wir vermuten einen Vogel in den Büschen, aber da blickt uns aus einer Ritze zwischen den grossen Steinblöcken der Umfassungsmauer ein Wiesel an. Es verschwindet, taucht in einer anderen Ritze auf, dann an zwei Orten gleichzeitig — es sind mehrere (wohl junge) Wiesel, die spielen. Eines springt sogar auf den Boden und kommt uns entgegen, macht einen Purzelbaum und verschwindet wieder in der Mauer. Auf Google erfahre ich, dass Wiesel geckern, zetern und keckern.
In der Nacht hat es heftig geregnet und die Luft ist warm und feucht und sie duftet intensiv nach Erde und Grün.
Wir finden einen Hexenröhrling; bald könnte es auch Steinpilze haben.
Beim Unterstand hat eine Familie mit einem kleinen Kind eine Decke auf dem Boden gelegt, ein Lagerfeuer brennt und eben wird mit Essen begonnen.
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Der Türkenbund blüht.
Nach dem Regen der letzten Woche ist es nun wärmer geworden und schwül.
Das abgebildete Herz aus Ästchen und Zweigen hat sich langsam über einen Zeitraum von etwa vier Jahren gebildet. Als damals in der Nähe des Rastplatzes „Luegisland“ Holz geschlagen wurde, habe ich herumliegendes Material zu einem kleinen Asthaufen zusammengelegt und über lange Zeit hinweg ergänzt. Als sich nach und nach eine Form herausschälte, habe ich diese mit neu anfallendem Material gezielt betont. In der jetzigen Phase ist jedes neue Holzstück ein Strich auf einer komplexer werdenden Zeichnung.
Der Hut eines grossen Pantherpilzes ist von zwei Seiten her angefressen.
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Bei der Abfackelungsanlage über der ehemaligen Abfalldeponie am Waldrand steckt ein signalroter Markierungspfosten im Boden. Es wird sich zeigen, was hier gebaut oder verändert wird.
Gestern Abend hat es gestürmt und in der Nacht geregnet, aber jetzt fallen nur noch ab und zu einige Tropfen.
Der Sturm hat eine hohe schmale Esche quer über die Waldstrasse gerissen.
Wir finden die ersten Steinpilze. Einige sind noch ganz jung, andere schon zerfressen und am Verfaulen.
Ein abgestorbener Baumstamm ist bis auf halbe Höhe rindenlos; ein kleines Rindenstück ist verblieben als Zeichen der Beharrlichkeit.
Auf einer Brachflächen neben der Waldstrasse wachsen viele hohe Brennnesseln und dazwischen einige Zwergholunder. Diese sind im Unterschied zum schwarzen Holunder giftig und die Blüten nicht weissgelb sondern weissrot. Der laut Pflanzenführer unangenehme Geruch ist für uns süss mit einem Unterton von Vanille. Auch die glänzend roten Beeren der Heckenkirsche sind giftig.
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Die violetten Blütenrondellen der kleinen Braunelle sind sehr beliebt bei Insekten, besonders jetzt im Hochsommer, wo das Angebot von Blüten immer kleiner wird.
In einer herrlichen Duftwolke füllen wir einen kleinen Stoffsack mit Lindenblüten.
Eben öffnen sich auch die Blüten der Kohl-Kratzdistel, die eine wichtige Futterquelle für dann Admiral und den Distelfalter sind.
Heute begegnen wir hier keinem einzigen Menschen.
Auf der Zufahrtsstrasse ist es schon sommerlich heiss, im Wald noch angenehm kühl, da der Boden vom Regen der letzen Tage noch feucht ist.
Nah von mir raschelt es im Unterholz, dann bellt ein Rehbock, der aber unsichtbar bleibt.
Letztes Jahr wuchsen hier ausnahmsweise kaum Totentrompeten, jetzt früher als sonst.
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Auf einer Bank beim Unterstand sitzt eine junge Frau, die ein Buch liest. Das ist ein seltener Anblick, die meisten Leute schauen heute auf ihr Smartphone.
Wieder einmal entdecke ich eine Zecke auf meinem Hosenbein; diesmal ist es eine ausgewachsene rotschwarze.
Die beiden hohen Linden, welche die Waldstrasse flankieren, blühen und duften noch immer. Das Blühen beginnt hoch in der Krone und wandert langsam nach unten.
Die Blätter der verblühten Glockenblumen färben sich violettgelb.
Es ist sonnig und sommerlich heiss. Der feuchte Boden lässt die Pilze spriessen. Einige Stinkmorcheln machen durch ihren Geruch auf sich aufmerksam. An einer von ihnen tun sich bereits zwei grosse schwarze Käfer gütlich.
Neben vielen Totentrompeten finden wir auch die ersten Semmelstoppelpilze. Direkt unter den Aussichtsbänken beim Unterstand wachsen zwei sehr schöne Steinpilze. Dass noch niemand sie mitgenommen hat, liegt sicher auch daran, dass in der Schweiz sehr viele Leute Pilze nicht gut kennen und Angst vor einer Vergiftung haben.
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Das gelbe Johanniskraut blüht.
Auf der Waldstrasse entdecke und fotografiere ich ein grosses Insekt, vermutlich eine Pferdebremse. Bei Wikipedia erfahre ich dann aber, dass Pferdebremsen braune Augen haben und die Augen der etwas kleineren Rinderbremsen grün sind wie auf meinem Bild.
Ein Stück Kalkstein sieht aus wie ein Knochenfragment.
Es ist paradox. Gestern verzichteten wir auf einen Baarburg-Besuch, weil für den Vormittag anhaltender Regen vorausgesagt war. Es regnete dann aber überhaupt nicht. Heute hiess es „in den nächsten Stunden trocken“. Aber schon auf dem Hinweg begann es zu nieseln und kaum waren wir angekommen begann es in Strömen zu regnen. Wir hofften auf Nachlassen, aber der Regen verstärkte sich noch und wir waren trotz Regenjacke bald bis auf die Haut nass und eilten auf dem kürzesten Weg zum schützenden Unterstand.
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Auf dem Rückweg prasselte der Regen weiterhin so laut, dass zwei Gemsen, die am Waldstrassenrand ästen, unser Näherkommen vorerst nicht bemerkten. Als sie sich dann geruhsam ins Waldesinnere verzogen, bemerkten wir, dass es eine ganze Gemsenfamilie mit zwei Kitzen war. Diese haben im Unterschied zu ihren hell gefärbten Eltern ein dunkles Fell, so dass sie im Wald gut getarnt sind.
Entgegen der Voraussage beginnt es auch heute zu regnen, wie wir uns auf den Weg machen. Anders als letzte Woche lässt der Regen aber bald nach; ab und zu schüttelt noch ein Windstoss einen Tropfenschauer aus dem Blätterdach.
Bei der Abfackelungsanlage über der ehemaligen Abfalldeponie ist neu ein metallener Vermessungspunkt in den Strassenbelag geschlagen mit der eingeprägten Aufschrift GRENZ PUNKT. Ein kleines Areal ist auf der Wiese daneben mit etwa einem Dutzend Markierungpfählen abgesteckt; wobei jeder Pfahl mit der zentimetergenauen Höhenangabe versehen ist, von 585.02 bis 586.13 m.ü.M.
An einigen Orten leuchten die roten Beeren des Aaronstabs.
Knapp vor uns rennt eine winzige Spitzmaus schnell über die Waldstrassse.
Auch heute hat es wieder Pilze, einige Steinpilze und sehr viele Totentrompeten.
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Jemand hat einen gelben Smiley an einem Dachbalken des Unterstands befestigt.
Der Wasserhanf öffnet seine violetten Blütendolden.
Ein warmer Sommertag mit wechselnder Bewölkung.
Bei der Gasabfackelungsanlage am Waldeingang sind die Markierungspfosten durch Metallstangen ersetzt worden, die einen Neubau abstecken, der mehr als doppelt so gross sein wird wie der jetzige. Auch der neue Kamin soll etwas höher werden.
Bei uns in Luzern hat es letzte Woche einige Male heftig geregnet, hier ist der Waldboden trocken geblieben und es sind keine neuen Pilze gewachsen. Die vielen Totentrompeten sind alle ausgetrocknet.
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Die klar gezeichneten Blüten der Kratzdisteln haben sich in wuselig kugelige Blütenstände mit feinen Haaren verwandelt.
Auf dem Bergplateau sind die Brombeeren reif oder bereits ausgetrocknet. Am Bergsockel auf der Schattenseite beginnen sie erst zu blühen.
Heute ist es schon beim Aufstieg auf der Schattenseite des Bergs heiss und wir sind bald schweissgebadet. Am Nachmittag soll die Temperatur auf über 30 Grad steigen.
Der Waldboden ist trotz einiger Gewitter letzte Woche trocken und dementsprechend hat es keinerlei neue Pilze.
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Auf einer Distel paaren sich zwei Kaisermäntel. Männchen und Weibchen dieser Falter lassen sich anhand der Zeichnung auf den Flügeln gut unterscheiden. Das Männchen (rechts) erkennt man an den schwarzen Duftschuppenstreifen, beim Weibchen sind die Flecken etwas dunkler und grösser.
In der Nacht hat es geregnet, jetzt lösen sich die letzten Wolkenschwaden auf und es wird rasch schwül.
Ich fotografiere einen grossen Kohlweissling auf einem Brombeerblatt.
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Eine Frau sitzt auf einer der Aussichtsbänke beim Unterstand und trinkt aus einer Wasserflasche.
Die gestapelten Baumstämme neben der Sockelstrasse sind in Meterstücke zersägt worden.
Wie wir uns nähern, fliegt ein grosser schwarzer Vogel mit leuchtend rotem Scheitel auf, ein Schwarzspecht.
Auf dem Hinweg nieselt es, aber wie wir ankommen, hört das auf. Eine graue Wolkendecke und kühle 18 Grad legen einen ersten Hauch von Herbst über die Landschaft, nachdem es letzte Woche an den Nachmittagen regelmässig über 30 Grad heiss war.
Aber der Wald strotzt noch von Grün und es duftet intensiv nach feuchter Erde.
Das gefällt den vielen orangen, braunen und schwarzen Wegschnecken und wir passen auf, dass wir nicht knirschend auf eine Weinbergschnecke treten.
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Hin und wieder säumt ein Brennessel-Sternenteppich die Waldstrasse.
Auf dem Holzlagerplatz am Bergsockel wächst ein einzelner grosser Parasol, der seinen Hut noch geschlossen hat.
Nach einer sehr heissen Spätsommerwoche ist der Waldboden staubtrocken. Auch im schattigen Wald ist es heute so heiss, dass wir bald schweissgebadet sind.
Es raschelt im Unterholz und ich höre die Schritte eins Tiers, das jedoch unsichtbar bleibt. Beim Weitergehen höre ich dann aber das nahe Bellen eines Rehbocks.
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Im Boden steckt ein Feuerzeug mit der Aufschrift PHILIP MORRIS EXTRA. Dieser Fund erinnert mich an die ursprüngliche Motivation im Jahr 1986, mit den Aufzeichnungen meiner Baarburg-Besuche zu beginnen. Eine Freundin empfahl mir damals ein Buch des französischen Autors Georges Perec, der einige Tage lang alles notierte, was er auf der Place Saint-Sulpice in Paris beobachtete. Dasselbe wollte ich auf der Baarburg tun, einem Ort abseits der allgemeinen Aufmerksamkeit. Bei jedem Besuch wollte ich festhalten, was mir auffällt: Veränderungen, Planzen und Tiere, Passanten, Zeichen und Muster, Ausblicke, verlorene oder weggeworfene Gegenstände usw. — Das mache ich seither, Woche für Woche.
Ein eher düsterer Tag mit grauen Wolken. Die Hitze der letzten Woche ist vorbei, es ist aber noch angenehm warm. Gegen Mittag soll es regnen. Der Herbst kündigt sich an.
Wir finden einige schöne Semmelstoppelpilze und nochmals etwas Totentrompeten.
Ein grell leuchtendes Gelb macht uns auf einen Holzpilz aufmerksam, der aussieht wie erhärterter Schaum. Er heisst Lohblüte oder Hexenbutter und wird in Mexiko gegrillt als Delikatesse gegessen.
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Gleich zweimal schrecken wir braune Frösche auf, die sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen.
Wie vorausgesagt, beginnt es gegen Schluss unseres Umgangs zu regnen.
Sonne und Wolken, die sich nach und nach auflösen. Es ist aber recht kalt, nur etwa neun Grad, und eine kräftige Bise streicht uns um die Ohren.
Der Pilzherbst hat begonnen: Semmelstoppel, Totentrompeten und ein kleiner Steinpilz — um nur die essbaren zu nennen.
Der Sommer verabschiedet sich: Auf einer Bank bei Luegisland steht eine leere Büchse Red Bull SUMMER EDITION.
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Im Unterstand markieren drei Kleber den Besuch einer Gruppe von Hip Hoppern.
Fungusto
Rokis und DeBü - Zimlich gschid dumm schnore
synthex
Irena macht auf der Pilzsuche einen kleinen Umweg und sieht sechs Gemsen — die Gemsenkolonie auf der Baarburg wächst.
Bis kurz vor meiner Ankunft bei der Baarburg hat es noch geregnet, aber dann setzt sich bald die Sonne durch und es ist recht warm, an manchen Orten weht aber ein kühler Westwind.
Es hat wieder viele Pilze, aber ich finde keinen der erhofften Steinpilze.
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An die Aussenwand des Unterstands hat jemand unterhalb der fast verblichenen Aufschrift PORTUGAL ungelenk NIGERIA geschrieben.
Ich scheuche zwei Rehe auf, die sich in gossen Sprüngen davonmachen.
Am Boden im Jungwald liegt mancherorts ein dichter sattgrüner Teppich von Waldpimpernel.
Die Kantonsstrasse unterhalb des Parkplatzes wird saniert und der Verkehr geregelt.
Mit Hochnebel ist es kühl und nass. Das feuchte Wetter der letzten vierzehn Tage hat die Herbstpilze in allen Sorten und Farben zum Spriessen gebracht.
Unterdessen haben sich auch die ersten Blätter gelb verfärbt.
Einige Herkuleskeulen wachsen etwas versteckt am Steilhang, vielleicht haben wir sie auch deshalb hier noch nie entdeckt. Überraschend ist auch ein ganzer Hexenring von Kuhmäulern. Diese gleichen den Steinpilzen, unterscheiden sich davon aber auch durch den glänzend nassen Hut — deshalb der schöne Übername des Grossen Schmierlings. Er benötigt offenbar eine Niederschlagsmenge von mindestens 900 Millimeter im Jahr. Damit ist er meist nur in niederschlagsreichen Jahren zu finden.
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Beim Unterstand ist eine Familie mit Kindern um ein Lagerfeuer gruppiert.
Aus den violettweissen Blüten des Wasserhanfs haben sich prächtige weisse Samensterne entwickelt.
Es hat die ganze Nacht geregnet und der Wald ist tropfnass. Gemäss Niederschlagsradar soll es nun aber höchstens noch einen kurzen Sprühregen geben. So viele Pilze wie jetzt hat es hier noch nie gehabt. Ganze Teppiche von Totentrompeten, grosse und kleine.
Manchmal zeigt sich kurz die Sonne und bringt die Herbstlandschaft zum Leuchten.
Viele Blätter sind nun gelb oder braun, wenige auch leuchtend rot. Hin und wieder löst ein Wlndstoss eine Wolke von fallenden Blättern aus.
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Leider hält sich das Wetter nicht an die Voraussage. Es beginnt zu regnen, und zwar heftig und anhaltend. Wir suchen Deckung unter einer Gruppe von grossen Bäumen, aber der Schutz hält nicht lange an, bald prasseln die Tropfen auch hier und wir sind schnell völlig durchnässt.