Mo 6 I 2025 Baarburg 11:00

Heute ist Tauwetter. Die Sonne drückt blass durch einen dünnen Wolkenschleier, der sich aber bald verdichtet zu schnell dahinziehenden Wolken.

Jemand hat beim Parkplatz eine kleine Edeltanne in die Hecke gesteckt — ein entsorgter Weihnachtsbaum.

Heute beginnt das 39. Jahr meiner regelmässigen Baarburg-Besuche. 2678mal bin ich hier schon durch den Wald gestreift und jedes Mal ist er anders, ich entdecke ein neues Detail oder eine Veränderung, verursacht durch Mensch oder Tier, Wind und Wetter.

Beim Vorbeigehen streift mir ein Ast die Brille vom Gesicht und wir müssen lange suchen, bis wir sie in einem nahen Stechpalmenbusch finden.

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Viele Äste und Zweige liegen auf dem Boden, die der Schnee weggedrückt oder der Wind heruntergerissen hat.

Auf der verbliebenen Schneedecke liegt ein Teppich von Nadeln, Ästchen und Rindenabrieb — Material, das im Kreislauf der Natur den Boden anreichert, aber sonst unsichtbar bleibt.

So 12 I 2025 Baarburg 11:00

Trotz der strahlenden Sonne ist es noch einige Grad unter Null. Bis auf wenige Reste ist der Schnee verschwunden, an schattigen Stellen ist der Waldboden aber mit weissen Graupelkörnern bedeckt. Das gefrorene Laub knistert unter den Füssen. Die tief stehende Sonne macht das Licht gelb und die Farben intensiv.

An einigen Orten hat es Haareis.

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Von Süden her ziehen nach und nach Wolken auf und unterdessen ist es etwas wärmer geworden.

Bis auf das Rauschen der Autobahn aus der Ferne ist der Wald absolut still. Selbst die Vögel sind verstummt.


So 19 I 2025 Baarburg 11:00

Es ist kalt. Das Bergplateau berührt knapp den tief stehenden Hochnebel. Der dünne Nebelschleier legt sich wie ein kühles Tuch aufs Gesicht. Der Boden ist so hart gefroren, dass man das Gefühl hat, man gehe auf Fels.

An schattigen Orten hat es noch einige Schneereste.

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Jemand hat am Sockel einer Fichte mit -Ästchen und Moos eine kleine Struktur gebildet.

Bis auf das Grün der Nadelbäume sind die Farben im Winterwald rar geworden: ein leuchtend brauner Baumpilz, ein grüngelbes Efeublatt.

Wir begegnen heute weder Mensch noch Tier. Einmal raschelt es in der Nähe von einer Amsel, die unter dem Blätterteppich nach Futter sucht.


So 26 I 2025 Baarburg 10:15

Es ist sonnig und warm — ein Hauch von Frühling liegt in der Luft.

Ein Schwarzspecht fliegt laut rufend hoch über uns hinweg.

Etwa 100 Meter entfernt äsen zwei Gemsen, eines deutlich kleiner als das andere — ein Kitz, das aber wohl bald schon ausgewachsen ist. Ab und zu mustern sie uns, flüchten aber nicht. Die hier ansässigen Gemsen haben wohl unterdessen gemerkt, dass Menschen ohne Hundebegleitung nicht gefährlich sind.

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Die Luft ist klar und am südlichen Horizont leuchten die verschneiten Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.

In den nächsten Tagen bleibt es warm und so werden hier wohl bald die ersten Frühlingsblumen spriessen.



So 2 II 2025 Baarburg 11:00

Der Wald ist kalt und feucht. Der graue Hochnebel macht das Licht stumpf.

Beim Plateaurand hängt an einem Buchenzweig ein weisses Blatt Papier mit der Aufschrift Winterwald und dem Bild von zwei eingeschneiten Nadelbäumen. Auf der Rückseite steht neben dem farbigen Signet der Gemeinde Baar Schulangebot Sportwoche.

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Im Unterstand liegt eine grosse Tasche, die mit weiteren Winterwald -Blättern gefüllt ist.

Am Rand des ausgelichteten Fichtenwalds sind die gefällten und entasteten Bäume zu einem grossen Stoss gestapelt.

Die Samenstände der Klematis haben Griffel, die aussehen wie weisse Flaumfedern.

Bereits blühen die ersten Haselsträucher .