Zwei Zuger Schülerinnen haben im Unterricht eine Sage über die Baarburg geschrieben.

Vor langer Zeit gab es im Osten einen Riesen namens Barbu. Er war ein angesehener Mann mit einer hübschen jungen Frau. Seine Frau hiess Hinda. Eines Tages wurde Hinda schwer krank. Sie hustete und hatte hohes Fieber. Ihr Gesicht wurde von Tag zu Tag bleicher, ihre Stimme immer dünner. Kein Arzt konnte ihr helfen, kein Medikament liess ihr Gesicht wieder strahlen. Barbu wurde immer besorgter um seine Frau.

Eines Tages kam eine weise alte Frau ins Schloss und gab Barbu ein Rezept. Bald waren alle Zutaten beisammen, bis auf ein spezielles Kraut, das man nur weit drüben, dort wo die Sonne untergeht, bekommen konnte. Barbu machte sich sofort auf die Reise. Er durchquerte grosse Meere und hohe Gebirge. Es war sehr anstrengend, schliesslich nach 4 Tagen kam er in diesem Land an, es hatte den Namen Schweiz.

Er lief und lief, bis er irgendwann zu einem Ort kam, an dem ein wunderschöner dunkelblauer See lag. Am See lagen kleine Dörfer, in der Mitte eine Stadt. Barbu dachte sich: „Was für eine schöne Stadt.“ Plötzlich traf ihn etwas Hartes am Bein. Er schaute nach unten und sah die kleinen Bewohner, die heftig auf ihn einschimpften. Er bat um Ruhe und fragte sie: „Habt ihr in eurem Land Kraut, das Kranke heilen kann?“ Die Bewohner überlegten, da trat ein kleiner Junge hervor und sprach: „Ja, ab er es wächst auf dem grossen Berg dort drüben, leider ist er zu steil um hochzuklettern.“ Da hebte der Riese ohne zu zögern den Fuss und trat oben auf die Spitze, ganz langsam ging der Berg auseinander und wurde immer flacher. Nun konnten die Bewohner problemlos hinaufsteigen und das Kräutchen pflücken. Der Riese nahm es dankbar an und machte sich auf den Weg nach Hause. Doch der kleine Junge fragte den Riesen vor seiner Abreise noch nach seinem Namen. Der Riese antwortete: „Mein Name ist Barbu.“ Der Junge verstand nicht recht, was das heissen sollte, und fragte ihn: „Wie heisst du? Baarburg?“ Doch der Riese lächelte nur und ging davon. Die Bewohner des Dorfes gingen sofort zu dem Berg, um ihn zu erkunden. Sie fanden sehr viele Pflanzen dieses Kräutchens, nun konnten sie ihre Kranken heilen.

Zum Dank des Riesen nannten sie den Berg Baarburg.


Laura Hutter & Carmina Zimmermann, Kantonsschule Zug, 1. Klasse.